Christiane Sturm

Willkommen auf meinen drei Feldern!

15.09.2019

Else-Lasker-Schüler zum 150. Geburtstag – „Ich kann die Sprache dieses kühlen Landes nicht und seinen Schritt nicht gehn“

15.09.2019 Matinee um 11:30
Haus der Frauengeschichte
Wolfstr. 41, 53111 Bonn
Tel. 0228 98143689

Eintritt: 7,00 €; ermäßigt 5,00 €
Dauer: ca. 90 Minuten
Anfahrt:
mit Straßenbahn/Bus: Haltestelle Stadthaus/Friedensplatz
mit dem Auto: parken in der Stadthausgarage
Kartenbestellung: Altstadtbuchhandlung Bonn, Tel. 0228 636750

Else Lasker-Schüler erlebte mehrere Epochen an verschiedenen Orten, in einer meist ärmlichen Wohnung, im Hotel, im Café, im Theater, auf der Parkbank – zu Hause ist sie nur bei sich, in den verschiedenen Personen, als die sie agiert und als die sie an die Männer, die sie liebte oder schätzte, geschrieben hat – nur für den wohl am tiefsten geliebten Sohn, der früh stirbt, ist sie Else. Sie ist bodenlos ehrlich: was sie fühlt, äußert sie, nicht nur verbal: In ihrem Zorn auf dessen Tun, greift sie einen SA Mann an – ohne Rücksicht auf Konsequenzen. Sie kümmert sich nicht um Wirkung und gerade das bewirkt einen großen Reichtum an Unmittelbarkeit, inneren und gemalten Bildern, Humor, Kunst der Beschreibung. Wir heute leben in einer Bilderflut von außen – mich fasziniert es sehr, jemandem zu begegnen, dessen sprachliche Bilder aus dem Inneren so körperlich, gleichzeitig so voller Witz und so unendlich traurig sein können.

Die Gedichte begleite ich teilweise mit zwei großen Gongs.

Ich bin trotz allem ein selbstständiger Mensch, meine Dankbarkeit reitet auf Elefanten und kann nicht auf dem Bauch kriechen.
(an Karl Kraus)

Ich hoffe, sie sind bartlos und übermütig und ganz ohne schwulstige Vernunft
(an einen Engländer, den sie noch nie gesehen hatm der ihre Gedichte in eine Anthologie aufnehmen und mit dem sie sich verabreden will)

Ich sterbe im Leben und atme im Bild wieder auf.